Winterwanderung 2019 am Tornower See
Von Gudrun Liebsch - 16.02.2019
Stichworte:Auch zu Beginn des Jahres 2019, am 27.01., gab es wieder viel Zuspruch zu unserer traditionellen Winterwanderung.
Mit 20 Teilnehmern hatten wir eine wandergerechte Größe erreicht, die trotz feuchter Witterung sehr gut gelaunt in den Sonntag startete.
Ziel war diesmal das Schenkenländchen mit seinen malerischen Seen und Wäldern, die natürlich auch im Verlauf der letzten Eiszeit geformt wurden, aber auch durch Kaltwasserteiche, die schon vor 1775 entstanden sind. Ganz konkret ging es um die Seen zwischen Teupitz und Tornow,
--- den Rundwanderweg „Tornower See und Briesensee“ ---
Nach dem kleinen Städtchen Teupitz sammelten wir uns an dem „Wirtshaus Mittelmühle“. Von dort führte uns ein langer Rundweg in die seenreiche Hügellandschaft bis nach Tornow und Neuendorf. Südlich von Teupitz erheben sich die Hügel des Gesenberg. Hier wurde früher auch Wein angebaut. Viele Teilnehmer haben gleich gesagt, hier muss man noch mal her, wenn die Vegetation wieder aktiver ist. Auf dem Wegeabschnitt am Tornower See ist auch ein kleiner Naturlehrpfad mit Hinweistafeln zu den hier lebenden Pflanzen und Biotopen ausgeschildert.
Obwohl der Weg nicht anspruchsvoll war, fielen die ersten Wanderschuhe bereits nach 500 m auseinander.
Sie konnten aber sachkundig mit Klebeband repariert werden und es ging weiter.
Wir gelangten an der der „Hohen Mühle" vorbei, seit dem Mittelalter eine geschätzte Mahl- und Schneidemühle, erhielt 1904 die Konzession zur Führung einer Schankwirtschaft. Diese entwickelte sich bis in die Zeit des II. Weltkrieges zu einer beliebten Ausflugs- und Tanzgaststätte. Nach dem Krieg wurde der Mühlenbetrieb eingestellt und die Anlagen verfielen. Das Anwesen wurde zunächst als Betriebsferienheim der Reichsbahn und 1977 bis 1990 von der Akademie der Wissenschaften der DDR genutzt. Heute befindet sich das große Areal in Privatbesitz und ist durch sehr überzeugende Landschaftsgartenarchitektur geprägt.
In Tornow angekommen, ist die alte Dorfstruktur des “Rundlings” mit sehr weiträumigen Marktplatz noch gut erkennbar.
Von Tornow war es nicht mehr weit bis zum Klingespring. Glasklares Wasser fließt hier aus einer kleinen Quelle, umgeben von wunderschönen Moosen und Wasserpflanzen (auch im Winter erkennbar) in den Tornower See. Die Quelle und die umgebenden Hanglagen sind schon lange als Naturdenkmal geschützt (seit 1998).
Insgesamt sieben Quellen speisen den Tornowsee, die wir natürlich nicht alle aufgesucht haben. Dafür haben wir ein schönes Plätzchen am Ufer gefunden, wo diesmal für die innere Erwärmung Likör aus dem Emsland angeboten wurde.
Frisch gestärkt ging es weiter:
Am Ufer des Briesensee führte ein sehr schmaler Weg entlang hoher Farne und unter Kiefern, die über 200 Jahre alt sind. Der kleine See ist sehr romantisch und urwüchsig völlig von Wald umgeben. Ein Gedenkstein mitten Wald erinnert an den Botaniker und Heimatkundler Adolf Straus, der als verdienstvoller Botaniker im Schenkenländchen wirkte.
Nach fast 10 km Wanderleistung und ca. 10.000 Schritten waren wir wieder am Ausgangspunkt unseres Ausfluges angelangt:
Die Mittelmühle unweit von Neuendorf ist ein historischer Wassermühlenstandort. Das Mühlrad, angetrieben von herabfallendem Wasser aus dem Mittelmühlengraben, dreht sich bis heute. Ein Sägewerk erinnert an die frühere Nutzung der Wasserkraft. In der Gaststätte hatten wir reserviert und wurden dort auch mit sehr schmackhaftem Essen für die überschaubaren Anstrengungen des Tages belohnt.
Anregende Gespräche, urige Landschaften, nette Menschen und zwei schöne ungarische Hütehunde haben uns allen einen nachhaltigen und schönen Tag beschert.
Nun warten wir auf den Start in die Kanusaison.
Die Kanuten danken Gudrun und Eberhard für die Vorbereitung und Organisation dieser Wanderung und sind schon auf das nächste Ziel gespannt.