Pfingstfahrt 2013 zum KiEZ Petzow
Von Gert Wigankow - 21.05.2013
Stichworte:Vom vergangenen Jahr noch begeistert haben wir dieses Jahr - logischer Weise - wieder den Ausflug, vom 18.-20.05.2013, mit den Wanderkanuten „gebucht“. Und dabei brauchten wir gar nicht so weit in die Ferne schweifen, denn das Gute lag nicht weit. Ganz nah der Landeshauptstadt gibt es ein Inselparadies, das vorzugsweise Kindern vorbehalten ist, aber an solch verlängerten Wochenenden ebenfalls von Sport-, Familien- und sonstigen Gruppen genutzt werden kann.
Und ein Paradies ist es allemal. Denn Petzow ist reichlich von Wasser umgeben, das mit zu den saubersten Brandenburgs zählt. Es hat ein Schloss mit wunderschön angelegtem Garten (übrigens von Lenné gestalltet), eine nach Schinkels Plänen in 1842 fertiggestellte Dorfkirche auf dem Grelleberg (von Friedrich Wilhelm IV. eingeweiht) …
Wir durften uns am Samstag bei ungemütlichem Wetter im KIEZ Inselparadies Petzow im Havelland auf einer kleinen Halbinsel erst einmal einrichten, sprich unsere Zimmer beziehen. Bei Kaffee und Kuchen haben wir in einem Gruppenraum des Regens ausgeharrt, teilweise einen Mittagsschlaf zwischengeschoben, um dann bei nachlassendem Regen einen Spaziergang durch den Schlossgarten zu wagen.
Und wirklich, der Regen ließ nach, so dass sich die Wahrscheinlichkeit des abendlichen Grillens wieder gen 100% bewegte. Zuvor besuchten wir aber noch einen schönen Kräutergarten. Da wurden Erfahrungen aus dem eigenen Gärtnerleben ausgetauscht und einzelne Pflanzen ganz genau angeschaut, heimlich angefasst - und auch mal ganz heimlich ein kleines Blättchen gekostet…
Der Höhepunkt kam aber für diesen Tag noch, im wahrsten Sinne des Wortes. Nach einer schaurigen Geschichte über eine Betrügerin und ihre Machenschaften auf dem Turm der Dorfkirche, die von zwei Bundesbeamten noch vor der Kirche festgenommen wurde, bestiegen wir den Kirchturm, von dem sich uns ein sagenhafter Blick auf die Umgebung erschloss. Und dabei war schön viel Wasser - das ließ unsere Paddlerherzen gleich viel höher schlagen… .
Am Abend wurde zünftig gegrillt. Norbert und Klaus waren als Grillmeister unschlagbar und nur ganz wenige Würste mussten mit Bier noch einmal abgespült werden, weil sie auf nicht natürliche Weise den Grill verlassen wollten ;)
Der nächste Tag weckte uns mit Sonnenschein. Und um das „Urlaubsfeeling“ zu vervollständigen, wurde das Frühstück vom Koch des KIEZ zubereitet. Wir brauchten uns nicht darum kümmern und konnten schon beim Frühstück die Tagesplanung bereden. Barbaras - und damit unser - Plan war, bis zur Glienicker Brücke zu paddeln. Das Wetter stimmte und dann ging es auch schon los…
Mit 6 Zweiern und 2 Einern ging es über den Glindower See zur Havel. Dort weiter über den Schwielowsee zum Templiner See und dann durch ruhigeres Gewässer, nämlich den Judengraben, weiter Richtung Potsdams Zentrum. Und dort, im historischen Zentrum Potsdams, „kochte“ dann im Gegensatz zu Vorher das Wasser richtig. Die Zutaten dafür hatte der Wettergott gelegt. Ich hatte das Gefühl, die Menschen waren alle gleichzeitig wegen des schönen Wetters auf wenigen Quadratmetern Wasser mit ihren Motorbooten, Yachten, Tretbooten und Ausflugsdampfern unterwegs. Es war ziemlich schwer ohne Komplikationen von einer Seite der Havel auf die andere Seite zu wechseln. Aber es gelang nach reichlichem Warten und Rumgeschaukel…
Das Ufer der Havel mit Blick auf die Glienicker Brücke haben wir kurze Zeit später erreicht. Auch wenn wir laut Parkordnung des Schlossparks nicht vor dem dort betriebenem Café rasten durften, fanden wir nicht weit ein ebenso gemütliches Plätzchen
Nach einer Stärkung ging es für einige noch ein paar Meter hinauf zum Schloss Babelsberg. Für mich war es das erste Mal, dass ich dort gewesen bin. Und es war ein sehr schöner Anblick. Auch wenn das Schloss zum größten Teil eingerüstet ist, macht es einen anmutigen und romantischen Eindruck. Dazu kommt natürlich noch der gepflegte Garten drum herum.
Das „Daheimpaddeln“ ging, wie zu erwarten war, dann viel schneller als die Hintour. Das Krabbelwasser in Potsdams Zentrum war ebenfalls zu meistern und wir nahmen danach die Abkürzung über den Retzinsee, die sich landschaftlich lohnt. Der Retzinsee liegt etwas ruhiger und durch das danach folgende nur 1 Meter tiefe Fliess, kommen keine allzu großen Boote. Für uns Paddler sozusagen das Paradies…
Wieder angekommen in unserer Unterkunft, ging es gleich ans Grillen. Das Paddeln hatte hungrig gemacht und den Appetit angeregt. Allerdings wurde der Abend nicht allzu lang. Ein ganzer Tag auf dem Wasser macht da irgendwie doch Müde…
Am nächsten Morgen erwartete uns leider nicht mehr die Sonne, aber auch kein Regen. So wurde beschlossen, die Insel Werder zu umrunden.
Der Wind unterstützte uns auf dem Hinweg kräftig und zum Glück ging es auf der nicht ganz so windigen Westseite wieder zurück. Fast hätte der Wind auch ein Opfer gekostet. Beim Einbiegen in den Wind ergriff eine Windböe die neue AdW-Mütze meiner Frau. Aber Barbara hatte ein glückliches Händchen bei der Auswahl der Mützen. Die neuen Mützen schwimmen sehr gut, so dass ein großes Wendemanöver uns zu der wartenden Mütze brachte und wir sie wieder aus dem Wasser fischen konnten.
In Werder passierten wir auf der Rücktour die kleine Brücke, welche die Insel mit dem Festland verbindet, und unter Land ging es am westlichen Havelufer gegen den Wind zurück.
Da noch Zeit war und wir alle eigentlich neugierige Leute sind, wurde von 4 Zweiern und einem Einer noch der Glindower See bis fast an sein Ende „erobert“. Am Westufer lugt da der gut sichtbare Schornstein der ehemaligen Ziegelei hervor und mit einem scharfen Auge kann man ebenfalls den Ringofen entdecken. Das Schönste an dem Abstecher jedoch war vor allem das klare Wasser. Der Grund war fast ständig zu sehen und im Übrigen auch eine Vielzahl von großen Fischen. So stellt man sich einen schönen Bade- und Paddelsee vor… …und aus diesem Grund musste ich nach der Tour auch gleich noch ein Bad nehmen.
Alles in Allem waren die Paddeltage wieder wunderschön. Erstens wegen der Landschaft und Zweitens wegen der tollen Atmosphäre, die immer in der Gruppe herrscht. Ein Ansporn für uns und sicher auch die Anderen, im nächsten Jahr wieder in ein neues Abenteuer zu starten. Vor Allem aber ein riesengroßes Dankeschön an Barbara und Klaus, die diese Fahrt organisiert und erst möglich gemacht haben.
DANKE !