Lena Röhlings etabliert sich in der Kanu-Nationalmannschaft
Von Lena Röhlings - 05.05.2023
Stichworte:In Duisburg trat am zweiten und vierten Aprilwochenende die Elite der deutschen Kanu-Rennsportler über die Sprintdistanzen gegeneinander an, um unter den Augen der Bundestrainer die begehrten, diesjährigen Nominierungen für die Nationalmannschaft auszufahren. Mit dabei war auch Lena Röhlings aus Mittenwalde, die in der Disziplingruppe Kajak-Damen um einen der sieben dort zu vergebenden Teamplätze mitkämpfte. Nach insgesamt fünf herausfordernden Rennen im Einerkajak über 200 m, 250 m und 3 x 500 m mit den jeweils zu absolvierenden Vor-, Zwischen- und Endläufen sicherte sich die zwanzigjährige Brandenburgerin schließlich den dritten Ranglistenplatz. Nach dem sechsten Rang im Vorjahr hat sich Röhlings mit diesem Leistungsnachweis nun wohl nachhaltig in der Nationalmannschaft etabliert.
„Im harten und langen Wintertraining hat mich die Hoffnung angetrieben. Und jetzt ist es sicher, ich darf in den kommenden Monaten erneut für Deutschland starten und weitere Erfahrungen auf internationaler Wettkampfbühne sammeln. Das ist ein wirklich krass gutes Gefühl“, fasst Lena Röhlings ihren aktuellen Gemütszustand zusammen. In der letztjährigen Wettkampfsaison belegte sie mit ihren Mannschaftskameradinnen im K4 bei der Weltmeisterschaft im kanadischen Halifax den 7. Platz und bei der Europameisterschaft in München den 4. Platz. „Die Eindrücke bei diesen Wettkämpfen und die gesamte Vorbereitung darauf haben Lust auf mehr gemacht“, erinnert sich die gebürtige Potsdamerin.
Der Saisonhöhepunkt in diesem Jahr wird zweifelsohne die heimische WM in Duisburg auf der Wedau sein, wo es bereits auch um die Qualifikation der Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris gehen wird. Doch den Auftakt machen zunächst im Mai die beiden World-Cups im ungarischen Szeged und polnischen Poznan, wo auch die starken Nationen aus Übersee wie z. B. Neuseeland anwesend sein werden, um eine Positionsbestimmung vorzunehmen. Im Juni folgen dann die European Games in Krakau und im Juli die Finals im Ruhrgebiet.
Von Medaillen träumt die ehrgeizige Sportsoldatin jetzt noch nicht, „… da es in den letzten beiden Jahren erhebliche Umbrüche in der Mannschaft gab. Jetzt geht es zunächst darum verschiedene Zusammensetzungen der Mannschaftsboote auszuprobieren und dann Stabilität zu erlangen. Danach kann sich der angestrebte Erfolg einstellen. Das Potential dafür ist vorhanden“, ist sich Röhlings sicher. Es wird also spannend werden, die weitere Entwicklung zu verfolgen.
Informationen zur Person: Lena Röhlings wurde am 02.09.2002 in Potsdam geboren. Sie lebt seither in Mittenwalde und besuchte dort die Kleine Grundschule in Töpchin. Mit dem Kanu-Rennsport begann sie im Jahr 2012 beim BSV Akademie der Wissenschaften e.V., dessen Bootshaus in Zeuthen liegt. Obgleich Röhlings inzwischen für den SCBG Sport Club Grünau e.V. startet, fühlt sie mit dem AdW als Heimatverein, für den sie auch einige internationale Erfolge im Kanu-Marathon errang, weiterhin sehr eng verbunden. Prägend war der sechsjährige Besuch der Flatow Oberschule in Köpenick, einer Eliteschule des Sports, wo sie im Frühjahr 2021 ein sehr gutes Abitur erlangte.
In den letzten zehn Jahren wurde Röhlings in den Schüler-, Jugend- und Juniorenklassen mehrmalige Deutsche Meisterin und Medaillengewinnerin, sowohl im Einerkajak als auch im K2 und K4. Herausragende Erfolge waren der Gewinn der Bronzemedaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft im rumänischen Pitesti im K1 über 1.000 m sowie mehrere Siege und Platzierungen bei World Cups in Portugal, Kroatien und Dänemark im Kanu-Marathon. Hervorzuheben ist auch, dass sie Anfang 2020 in Berlin zur Nachwuchssportlerin des Jahres gekürt wurde.
Inzwischen ist Röhlings Obergefreiter in der Sportfördergruppe der Bundeswehr und im Olympia-Kader des Deutschen Kanu Verbandes. „Für meinen Sport brenne ich mehr denn je. Ich arbeite auf die Endlaufteilnahme an den Olympischen Spielen in Paris und einen Medaillengewinn in Los Angeles hin. Darauf ist mein Lebensentwurf für die kommenden fünf Jahre ausgerichtet.“ Um auch ihren Geist zu trainieren, begann die Spitzensportlerin im Februar 2023 mit dem Fernstudium der Psychologie an der SRH Fernhochschule.